Psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung (MHPSS)
Gewalt, Flucht und Vertreibung haben nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Infrastruktur, die Sicherheit und die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Krisensituationen beeinflussen auch massiv das psychische und soziale Befinden der betroffenen Individuen, Familien und der Gesellschaft insgesamt. Seelische Wunden und psychosoziale Bedürfnisse sind oftmals weniger sichtbar als physische Verletzungen, aber nicht weniger lebensbedrohlich.
Menschen in Krisen müssen oft Erfahrungen verarbeiten, die weitreichende und dauerhafte emotionale, psychische und soziale Auswirkungen haben können. Sie erleben den Verlust des sozialen Umfelds, von Kontrolle und Zugang zu Ressourcen wie Bildung und Ausbildung.
Damit geht vermehrt Armut, erhöhte Verwundbarkeit und Perspektivlosigkeit einher. Krisen bergen auch die Gefahr, dass Spannungen und Konflikte zunehmen und das Risiko sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt steigt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass in Flucht- und Konfliktsituationen jede fünfte Person an einer psychischen Erkrankung leidet.
MHPSS
Der Begriff „Psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung“ (englisch: Mental Health and Psychosocial Support, MHPSS) beschreibt alle Maßnahmen, die die Bewahrung und Verbesserung der seelischen Gesundheit und der sozialen Aspekte, die die Psyche beeinflussen (etwa soziales Umfeld, Lebensumstände, Werte, Kultur) zum Ziel haben.
Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung